Samstag, 27.04.2019 – Ankunft
Bei bestem Wetter erwartete ich die Teilnehmerinnen am Athener Flughafen. Conny war die erste und mit ihr ging es gleich zum Mietwagenverleih. Bis die anderen Teilnehmerinnen, insgesamt 4 Kletterinnen, nach und nach ankamen, warten wir entspannt in der Sonne bei den Autos. Durch das tolle Wetter war die Anreise nach Leonidio ein Genuss für die Augen.
Kurz vor Leonidio gab es die erste Teambuildingmaßnahme: Der Leihwagen hatte einen Platten! Kein Problem, ein Ersatzreifen war ja vorhanden. Dieser wurde ruckzuck aufgezogen und keine 15 Minuten später konnten wir auch schon unser Heim für die nächste Woche beziehen.
Dort erwartete uns Tonia mit einem tollen selbstgemachten Essen. Hungrig machten wir uns darüber her, während wir die Pläne für den ersten Klettertag schmiedeten. Da in Griechenland Ostern dieses Wochenende gefeiert wurde, kamen wir in den Genuss einen Teil der Feierlichkeiten mitzubekommen: riesigen Ballons stiegen ab 23.30 Uhr in den Himmel und erhellten mit Feuerwerken die Stadt. So erkundete ich mit Thea und Julia noch etwas die Stadt und Yi und Conny testeten schon mal die Matratzen.
Sonntag, 28.04.2019 – Kokkinovrachos & Sabaton
Nach einem ordentlichen Frühstück ging es zu Fuß zum Hausberg Kokkinovrachos Main, genauer gesagt Douvari. Um vor der Sonne und den Massen da zu sein, hieß es um 8 Uhr Abmarsch für den 30 Minütigen Aufstieg. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem Blick in den Kletterführer machten sich alle bereit für die ersten Routen. Für alle war etwas dabei und der Vormittag ging schnell vorbei. Ob im Vor- oder auch mal im Nachstieg, viele Routen von 4 bis 6b wurden von den Mädels begangen. Gegen 14 Uhr wurde es uns dann doch zu heiß und wir entschlossen uns zurück zum Haus zu gehen. Conny und Thea waren noch topmotiviert also ging es noch in Sektor Sabaton für ein paar Routen im Schatten und an etwas anderer Struktur.
Ausgehungert kamen wir zurück und entschlossen uns die Pizzaria im Ort zu testen. Doch vorher gab es die nächste Teambuildingmaßnahme: Das Badezimmer. Doch auch hier gab es keine Probleme und so konnten wir bald unsern Hunger mit Pizza, Salat und Eis stillen.
Montag, 29.04.2019 – Sabaton & Cool at the Pool
Der Sektor Sabaton hat einen guten Eindruck gemacht und war dies unser Ziel für den zweiten Tag. Auch wenn der Fels früh noch in der Sonne war, hat es sich wieder gelohnt als erstes am Fels zu sein. Hier eine 6a, dort eine 5b, wir hatten lange den Fels für uns. Conny wagte sich auch in Dreamare 6b+ und konnte im Onsight punkten, auch Yi machte diese im Nachstieg. Thea, motiviert durch die Routen davor, versuchte sich in Tsukaos 6c und war dann 4 Bohrhaken vor Schluss am Ende ihrer Kräfte. Kein Wunder, ein anderer Kletterer sagte uns, dass diese Tour auf 7b hochgestuft wurde! Also Schwamm drüber und ab in die nächste Tour. Julia schloss mit Gabriel, schönen 5b, im Vorstieg ab.
Nach und nach wurde der Sektor auch voller, deshalb entschlossen wir uns zum Sektor Cool at the Pool zu fliegen. Der Name ist Programm! Direkt am Meer genossen wir erstmal das kühle Nass, bevor es wieder an den Fels ging. Wir probierten „Stay Cool At The Pool“ (6a), „Free“ (5b), Mocca (6a+) und Diskolo (irgendwas zwischen 6a und 7a). Der Fels konnte uns allerdings nicht so begeistern wie die anderen Sektoren, aber der Ausblick und das Meer waren eine gute Entschädigung.
Bevor es zurück zum Haus ging, gab es noch einen Drink in Annas Cafe und ein leckeres Abendessen später in der Kletterkneipe Panjiaka.
Dienstag, 30.04.2019 – Aresos
Da in Leonidio dieses Wochenende die Osterfeiertage waren, konnten wir den Reifen erst am Dienstag wechseln lassen und haben uns statt einer langen Anfahrt Ausschlafen gegönnt. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann zum Sektor Arésos. Dort erwarteten uns viele tolle Routen von 4 bis 6b+ in der Sonne, da der Fels erst ab ca 14 Uhr im Schatten ist. Also „wärmten“ wir uns an den kürzeren Touren auf, um dann nachmittags die langen Genusstouren im Schatten klettern zu können.
Ziemlich platt vom langen Anstieg und den vielen Klettermetern, freuten wir uns als unsere Gastgeberin uns schrieb, dass heute wieder für uns gekocht wird! Das vorbereitete Essen holten wir bei dem Feinkostladen … ab, der der Mutter von Tonia gehörte. Es gab Gurkensalat, viel zu viel Spaghetti, Zucchini, Parmesan und Rind. Leider keine Nachspeise, das konnten wir aber mit Nutella und Brot gut kompensieren 🙂
Mittwoch, 01.05.2019 – Hermes
Heute war wieder ausschlafen angesagt, da alle nach den vielen Klettertagen etwas platt waren. Ganz ohne Klettern ging es dann für Thea und Julia doch nicht und so fuhren wir zum kleinen Sektor Hermes, während Yi und Conny sich die Zeit in Leonidio vertreiben wollten.
Das gute an dem Sektor war der kurze Zustieg und nur 5 Routen von 3 bis 6a, so konnte man nicht in Versuchung kommen viel härter klettern zu wollen 😉
Ganz entspannt konnten wir also an diesem Sektor bei bewölktem Himmel alles ausprobieren, auch die Ca Va Savva 6a wurde ausprobiert, die tataunseren geschundenen Fingern, durch ihre rauen Griffe nicht ganz so gu. Klassischer Restday eben 😉
Abends haben wir es dann zum ersten Mal geschafft zusammen zu kochen 🙂
Donnerstag, 02.05.2019 – Mad Wall
Gut erholt vom vorherigen Tag starteten wir diesmal wieder früh, um an den Sektor „Mad Wall“ zu gelangen. Der schweißtreibende Aufstieg verlangte uns am Fels zunächst eine kleine Verschnaufpause ab, bevor wir mit dem Klettern starten konnten. Aber der frühe Kletterer bekommt die Tour oder sowas 😀 ca. 2 Stunden konnten wir den Fels genießen, bis uns die Sonne eine Pause verordnet hat.
Yi wollte unbedingt noch ihre in der Halle erlernten Mehrseillängenkenntnisse anwenden also starteten wir nach einer Trockenübung am Boden in eine „kleine“ Mehrseillänge, genauer gesagt in die „Jacob“ 4 mit Extension. Erfolgreich am zweiten Stand angekommen, brutzelten wir etwas in der Sonne bevor der Spass des Abseilens losgehen konnte.
Die anderen suchten etwas weiter Touren im Schatten (zumindest für den Sicherer) und Conny schaffte es mit der 5S noch eine 6c zu onsighten 🙂 40 Meter unterschiedlichste Felsstruktur!
Ziemlich platt von der Sonne und vom Kletter setzten wir zum Abstieg an, um uns daheim für den letzten Tag auszuruhen. Bei einem Bierchen in der Sonne auf dem Balkon überbrückten wir die Zeit bis zum Abendessen. Diesmal: Alles muss weg! Also gab es Nudelauflauf mit allem was da war, yummy!
Freitag, 03.05.2019 – Skiadhianiko
Gut gestärkt vom Vorabend ging es in den Sektor Skiadhianiko. Plattenkletterei vom Feinsten aber auch langen Touren mit unterschiedlichsten Klettereien. Thea konnte am letzten Tag noch Fever Tree 6b onsighten und versuchte sich später mit Conny noch im „Eye of the Tiger“ 6b, während Yi und ich Julia noch zu Höchstleistungen antrieben, damit sich beide in der Abschlusstour Boghusho 5c vergnügen konnten.
Platt und zufrieden ging es zurück nach Hause, um nach einer schnellen Dusche weiter ins wärmstens empfohlenen Restaurant Myrtoon zu fahren. Dort wurden wir schon erwartet, da Conny am Abend davor „A table for 5 ladies on Corrrnelia“ reserviert hatte 😉 Das Essen war super lecker, von der Vorspeise über den Fisch bis hin zum Dessert. Ein toller Abschluss für diese schöne Kletterwoche.
Wieder zurück wurde gepackt, da Conny, Julia und Thea schon um 3.30 Uhr in der Früh los zum Flughafen sind.
Samstag, 04.05.2019 – Abreise
Drei Mädels waren schon weg und Yi und ich frühstückten noch gemütlich, bevor auch Yi sich auf den Weg nach Athen machte, um dort noch einen Tag zu verbringen.
Ich durfte privat noch länger hier bleiben und Leonidio unsicher machen 🙂
Da bleibt mir nur noch zu sagen….
Danke an die Mädels für die tolle Zeit, das gegenseitige Motivieren und Mut geben, das (manchmal nicht so einfache) Finden der Zustiege und die entspannten Abende!
Wir würden uns freuen, auch dich, liebe Leserin oder lieber Leser, einmal auf einer unserer Kletterreisen kennen lernen zu dürfen. Mit Kristina geht es das nächste mal über Silvester auf nach Teneriffa, in Leonidio sind wir das nächste mal im November unterwegs.